Ooijpolder
Traumhafte Strecke durch den Ooijpolder – Nijmegen in der Ferne

Der Weg das Wassers – wo fließt der Rhein?

In Deutschland kennen wir den Rhein als großen Strom. Breit und mächtig fließt er in Richtung Norden und verlässt Deutschland in der Nähe von Emmerich im Kreis Kleve. Nur wenige Kilometer hinter der deutsch-niederländischen Grenze verliert der große Fluss allerdings sein eindeutiges Bett. Bis zur Mündung in der Nordsee teilt er sich mehrfach auf. Zuerst bei Millingen am Rhein, auf niederländisch Millingen aan de Rijn. Die größere der beiden Abspaltungen fließt in Richtung Westen und heißt fortan Waal. Nach Norden fließt der Nederrhein, der sich im weiteren Verlauf in Lek und Kromme Rijn gabelt. Dieser ist nur noch wenige Meter breit und ändert mehrfach seinen Namen, bis er bei Katwijk in die Nordsee mündet. Nichts mehr erinnert dort an den „Vater Rhein“ der stolz den Kölner Dom grüßte.

Vor einigen Jahren fuhrt ich mit meiner Frau im Urlaub auf dem Rheinradweg. Auf unserer ersten Tour radelten wir vom Bodensee bis nach Koblenz. Die zweite Tour, zwei Jahre später, begannen wir an der Nordsee, in Hoek van Holland und fuhren flussaufwärts, ebenfalls bis zur Moselmündung am Deutschen Eck.

Wir wählten für unsere Route nicht den Namen des Flusses, sondern den Weg des Wassers. Denn in Hoek van Holland mündet nicht der Rhein in die Nordsee, doch fließt dort ein Großteil des Rheinwassers ins Meer. Unsere Strecke verlief entlang der Nieuwe Maas und der Waal. Den Rhein erreichten wir an der Flussgabelung bei Millingen.

Durch den Ooijpolder

Einer der schönsten Abschnitte der Radtour in den Niederlanden war ein Stück entlang der Waal. Direkt östlich von Nijmegen beginnt der Ooysedijk und führt in das landschaftlich zauberhafte Gebiet des Ooijpolders. Die wenig befahrene Straße verläuft erhöht auf einem Damm. Im Polder befinden sich noch einige Altarme der Waal, nun vom Fluss getrennte Teiche und Naturgebiete. Der Blick von der erhöhten Straße reichte weit in die Landschaft hinein, über blühende Blumenwiesen. Für einige Kilometer verlief der Weges sogar direkt am Fluss. Reizvolle Landhäuser, weiß getüncht, in rotem Backstein oder mit Reet gedeckt, standen in den Orten entlang des Weges.

Nach etwa zwanzig Kilometern erreichten wir Millingen am Rhein, nicht ohne zuvor einen Blick auf die erste Gabelung des Rheindeltas zu werfen.

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