auf Radtour
An vier Flüssen unterwegs – Fahrradurlaub 2020 in Deutschland

Urlaub während der Pandemie: wie plant man das überhaupt?

Das verrückte Jahr 2020. Corona hatte spätestens seit März alles verändert. Nun stellte das Virus auch unsere Urlaubsplanung auf den Kopf. Lange war es wegen der Corona-Krise unklar, wohin wir überhaupt fahren konnten. Ebensowenig, ob Campingplätze, Hotels und Pensionen wieder Gäste aufnehmen dürften. Eines war für uns aber von Anfang an klar: Wir wollten in diesem Jahr Urlaub in Deutschland machen, am besten in der eigenen Region. Vor allem wollten wir die voraussichtlichen touristischen Hotspots meiden, also kamen Nord- und Ostsee nicht in Frage.

Eine wunderbare Art des Reisens ist für meine Frau Katrin und mich der Fahrradurlaub. Also deutete für diesen Sommer vieles darauf hin, die Drahtesel zu bepacken und in den Urlaub zu radeln. Wir hatten in den vergangenen Jahren mehrere Flussrouten kennengelernt. An der Elbe, an Havel, Mosel, Ems und Lahn waren wir schon unterwegs. Denn Flussrouten haben den Vorteil, dass sie meist auf gut befahrbaren Strecken verlaufen, gut ausgeschildert sind und, da sie im Flusstal liegen, auch nicht zu viele Steigungen verlangen.

Eine Runde mit vier Flüssen …

Unsere Wahl fiel auf vier Flüsse, die in Kombination eine interessante Runde ergeben. Quasi vor der Haustür meiner westlichen Heimat liegen Lippe und Ruhr. Beide lassen sich über Diemel und Weser gut miteinander verbinden. So hatten wir vier Flüsse gefunden, mit charakterlich unterschiedlichen Fahrradrouten durch ganz verschiedenartige Landschaften. Da allerdings die Ruhr uns in das Hochsauerland führen sollte, würden sich Steigungen kaum vermeiden lassen. Die Verbindungsstücke zur Diemelquelle und von der Weser nach Detmold, wo der Römer-Lippe-Radweg beginnt, würden ganz sicher ebenfalls bergig. Aber wir konnten daheim im südlichen Münsterland starten und würden bis zur Rückkehr ebenda etwa zwei Wochen brauchen. Perfekt.

Noch ein ungewisser Punkt: Wieviel Vorplanung ist nötig, wieviel Flexibilität für Wetter, Tagesform und Besichtigungen während der Tour wollten wir behalten? Wir erwarteten, dass der Urlaub in Deutschland in diesem Jahr sehr beliebt sein würde, aber ob sich das auch in Meschede, Höxter und Paderborn auswirken sollte? Wir entschieden uns für flexibel und haben es auch fast nicht bereut.

Ruhr bei Neheim
Pause mit Aussicht: Die Ruhr bei Neheim

Fluss #1: Vertrautes Terrain mit neuer Perspektive auf dem Ruhrtalradweg

An einem sonnigen Samstag begann unsere Reise in Selm, einer kleinen Stadt im südlichen Münsterland. Dessen Stadtteil Bork berührt die Lippe, also unsere Zielgerade. Die erste Etappe war als Prolog geplant, der uns zur Ruhr bringt. Dabei war es eine interessante Erfahrung, Strecken, die ich bereits von Radtouren in der Region kenne, als Urlaubsradler zu fahren. Vor allem die Mittagspause in Unna, wo ich ja viele Jahre wohnte. Für Juli hatten wir angenehme Temperaturen, perfekt zur Einstimmung auf den Fahrradurlaub.

Der Ruhrtalradweg

Länge: 240 Kilometer in Nordrhein-Westfalen
Strecke: Von Winterberg (Ruhrkopf) nach Duisburg
Verbindet das Sauerland mit dem Ruhrgebiet

ADFC-Wertung: Vier-Sterne-Qualitätsroute

Info: Ruhrtalradweg.de

Ruhrtalradweg bei Olsberg
Auf engen Wegen durchs Ruhrtal

Auf die Ruhr trafen wir nach 45 gefahrenen Kilometern in Fröndenberg-Dellwig. Der Fluss, der weiter westlich auf das Gebiet trifft, das ihm seinen Namen verdankt, ist hier etwa zwanzig Meter breit. Unser Weg führte uns aber zunächst nach Osten, dann südlich weiter zur Ruhrquelle, die in der Nähe von Winterberg liegt. Die Ruhr ist hier beliebt für Kanusport, zum Angeln und auf den Wiesen am Flussufer sahen wir manches Picknick. Südlich der Ruhr beginnt das Sauerland, die ersten Bergzüge, die wir auf der anderen Flussseite sahen, flößten uns schon Respekt ein. Dort irgendwo, da liegt Winterberg.

Der Ruhrtalradweg war an diesem Samstag von Radelnden gut frequentiert. Viele, die eine Tagestour machten, doch auch einige mit Gepäck, offenbar auf längerer Reise. Auffällig: Der Anteil an E-Bikes war deutlich höher, als der Anteil klassischer Fahrräder. Bioräder habe ich neulich als Bezeichnung gehört und bin noch nicht sicher, ob sie mir gefällt.

… die unglaubliche Freiheit, die das Reisen mit dem Fahrrad darstellt, die frische Luft,  die Picknicks am Wegrand, Pausen auf Marktplätzen in zauberhaften Orten …

Anhand der vielen Reisenden war uns aber schnell klar: Wir sollten uns bald um eine Unterkunft bemühen. Gerade für den Anfang konnten wir unsere Fitness noch nicht gut einschätzen und hatten uns daher kein Tagesziel gesetzt. Ideal wäre Wickede an der Ruhr, etwa sieben Kilometer flussaufwärts. Bei unseren Anfragen mussten wir schnell erkennen, dass alle Unterkünfte, die in unser Budget passten, ausgebucht waren.  Das gleiche galt für Fröndenberg, die beste Alternative. Zwanzig weitere Kilometer bis nach Neheim trauten wir uns nicht zu, so blieb nur eine Alternative, die etwa vier Kilometer abseits des Ruhrtalradweges in Menden lag. Eine Strecke, die wir am nächsten Tag also zusätzlich zu fahren hätten. Das nahmen wir in Kauf und hatten unsere erste Etappe mit gut 55 Kilometern geschafft. Und damit waren wir auf Tour! Auf der Strecke des Ruhrtalradweges, im Urlaub!

Vertrautes Land aus anderer Perspektive

Nun folgten wir den Schildern „Ruhrtalradweg“. Die Ortschaften entlang der Strecke klingen vertraut, die Perspektive ist es nicht. Im Winter fahren wir seit Jahren ins Sauerland, nun sahen wir die gleichen Berge, die gleichen Ortschaften nicht durch die Windschutzscheibe von der Autobahn, wir erstrampelten uns die Landschaft komplett neu. Jeder gelungene Anstieg war ein Erfolg, jede schattige Allee ein Genuss.

Schnell stellten sich Erinnerungen an vergangene Routen ein, die wir gemeinsam im Urlaub geradelt waren. An die unglaubliche Freiheit, die das Reisen mit dem Fahrrad darstellt, an die frische Luft,  die Picknicks am Wegrand, Pausen auf Marktplätzen in zauberhaften Orten.

 

An der Ruhrquelle
Fast an der Quelle: Wo die Ruhr ein Rinnsal ist, auf 695 Metern Höhe am Ruhrkopf bei Winterberg

Die Ruhr wurde wilder, die Brücken über den Fluss kürzer. Der Radweg war für den vielen Fahrradverkehr allerdings nicht immer gut ausgelegt. Oftmals wurden Begegnungen an schmalen Stellen abenteuerlich. Auch das Nebeneinanderfahren mit Gepäck war über lange Strecken schwierig. Vor allem am Wochenende ist der Ruhrtalradweg bei Tagesreisenden sehr beliebt, doch auch größerer Gruppen mit Gepäck sahen wir häufig.

Schon am dritten Tag der Tour, der für uns in Mescherde begann, ging es hinauf zur Ruhrquelle. Ab Olsberg, einem Kurort, in dem wir die Mittagspause verbrachten, wurde es steil. Die üblichen Anstiege hinter den Dörfern wurden länger und steiler, die Berge links und rechts des Ruhrtals kamen näher. Dafür wurde die Aussicht gewaltig! Unser Stolz ebenso, das alles mit Muskelkraft erradelt zu haben. Eine besondere Herausforderung stellten nun aber die Anstiege auf holprigen Waldwegen dar, je näher wir der Ruhrquelle kamen, desto häufiger wurden sie.

Bergerlebnis: an der Ruhrquelle

Die ersten zwei Kilometer als kleines Flüsschen, und somit die letzten zwei Kilometer, die wir bis zur Quelle zu fahren hatten, fließt die Ruhr durch eine breite Wiesen und Heidelandschaft. Die vor uns liegende Strecke sah beinahe eben aus. Durch die Schwere unseres Gepäcks bemerkten wir allerdings, dass es doch noch einige Höhenmeter hinauf ging musste. Eine letzte Pause vor der Quelle machten wir an der Skihütte „Zur Ruhrquelle“, direkt neben dem ruhenden Skilift. Verkehrte Welt: sommerlich durchgeschwitzt in einer Wintersportwelt.

Die Landschaft hier oben ist idyllisch, Wiesen, Berge, Heide, es grasten Kühe und man erwartete Heidschnucken um die Ecke kommen. Die Ruhr, das mussten wir uns mehrmals verdeutlichen, war das schmale Bächlein, das im hohen Gras inmitten der Weide kaum auszumachen war. Ein letztes Mal überquerten wir die Ruhr, ein Rinnsal über der Weg, der hier den Fahrenden und Wandernden kaum mehr ein Hindernis darstellte. Dennoch hatte das Bächlein ein ordentliches Schild bekommen, auf dem der berühmte Name zu lesen war: das ist die Ruhr! Die Quelle selbst ist in Mauersteine eingefasst und tröpfelt aus einem Wasserfall in sein Geburtsbecken.

Für ein Foto an der Quelle mussten wir uns indes anstellen. Radelnde, die wir von unterwegs kannten waren bereits eingetroffen oder trudelten nach uns ein. Erschöpfte Wanderer verweilten an diesem Ort, Start oder Ziel auch für den Ruhr-Höhenwanderweg. Daher war unsere Besinnung eher kurz und wir machten uns auf die letzten Kilometer zu unserem Tagesziel: Küstelberg, einem kleinen Dorf, das bereits zu Medebach gehört. Winterberg ließen wir unten liegen, eine Höhenstraße brachte uns von der Quelle ohne nennenswerte Steigungen zu unserer Pension. Der erste Teil unserer Vier-Flüsse-Tour war geschafft.

Am Abend belohnten wir uns mit einem köstlichen Mahl im Gasthof Lichte, den ich an dieser Stelle ganz besonders empfehlen möchte. Der sehr freundliche Gastwirt erzählte uns die Geschichte des 250-Seelen-Dorfes und die Speisen warten für einen Ort dieser Größe unerwartet kreativ und köstlich.

Aussicht im Hochsauerland
Auf dem Höhenweg mit Aussicht ins Hochsauerland

Übergang: von der Ruhrquelle zur Diemelquelle

Die nennenswerten Steigungen erwarteten uns am nächsten Tag, der Übergangsetappe zum Diemelradweg. Es ging über einige kleinere Steigungen zur ersten ernsthaften Bergwertung der Tour am Uplandsteig. Uplandsteig, das klingt schon bergig, ist er natürlich auch! Es ist ein Wanderweg, der entlang der Grenze von Nordrhein-Westfalen zu Hessen verläuft. Für uns eine echte Passhöhe, wir tauften ihn ganz spontan unseren Tourmalet. Vom Ort Titmaringhausen hinauf mussten wir ein ganzes Stück schieben, fast einen Kilometer lang, schätze ich. Die Wege hier oben kannten wir schneebedeckt vom Winterurlaub. Noch im Januar wanderten wir wenige Kilometer entfernt auf dem Uplandsteig zum Langenberg, dem höchsten Berg von Nordrhein-Westfalen.

Fluss #2: Neuland entdecken auf dem Diemelradweg

Lohn der Anstrengung: Die Diemelquelle war nun nicht mehr fern. Die letzten Kilometer dorthin konnten wir sogar rollen. Doch auch dieser besondere Ort war gut besucht. Der Beginn des Diemelradweges. 112 Kilometer ist er lang und führt durchs Sauerland und das Waldecker Hochland zur Wesermündung in Bad Karlshafen. Für mich begann hier eine neue Strecke, einige der Orte kannte ich bisher nur von der Vorbeifahrt auf der A40.

Fahrradtour Diemelsee
Am Diemelstausee

Der Diemelradweg

Länge: 112 Kilometer in Hessen und Nordrhein-Westfalen
Strecke: Von Usseln (Willingen/Upland) zur Mündung in die Weser in Bad Karlshafen
Verbindet das Sauerland mit dem Weserbergland

ADFC-Wertung: Vier-Sterne-Qualitätsroute

Info: Diemelradweg.de

Nach einer Frühstückspause in Usseln, dem Quellort der Diemel, der zu Willingen gehört, bekamen wir die ersten 10 Kilometer beinahe geschenkt. Ganz entspannt rollten wir ins Diemeltal hinein. Die Landschaft im Diemeltal ist eine andere, als sie es noch im oberen Ruhrtal war. Hier sind wir abseits der großen Straßen, befahren sogar kleinere Feldwege, an leicht hügeligen Weiden entlang, durch eine offene Hügellandschaft. Und die Stille! Im Ruhrtal war stets die Bundesstraße unsere Begleiterin. Größere Ortschaften gibt es hier über lange Strecken weniger. Später allerdings führte der Diemelradweg über Straßen ohne eigenen Radweg, zum Glück gab es dort kaum Autoverkehr.

Am späten Mittag erreichten wir den Diemelsee und waren ganz unvermittelt doch in einem touristischen Hotspot. Mehrere Campingplätze, Badestellen und Bootsverleihe machen den See im Sommer attraktiv für Ausflüge und Urlauber. Wohl besonders auch in diesem Sommer, wo Urlaub in Deutschland besonders beliebt war. Entlang des Seeufers nahm die Fahrraddichte zu. Rasten in Freibadatmosphäre zwischen Großfamilien inmitten von Verhandlungen wer (noch ein) Eis bekommen darf und wer Pommes möchte, das war nicht die Entspannung, die wir suchten. So fuhren wir nach einer kurzen Kaffeepause weiter in Richtung Staumauer, hinab ins Diemeltal. Zum beschaulichen Ort Padberg hinauf hatten wir noch eine ordentliche Steigung zu meistern, ja auch zu schieben. Eines hatten wir auf unserer Tour früh gelernt: Orte mit Berg im Namen heißen nicht zufällig so! Doch von dieser Steigung abgesehen, stellte der Diemelradweg flussabwärts keine große sportliche Herausforderung dar.

Die Strecke verlief weiter durch Wälder und die breite Flussaue. Während unserer Nachmittagspause in Marsberg entschieden wir uns für das Etappenziel: In Diemelstadt-Wrexen hatten wir bereits die Hälfte der Strecke an der Diemel geschafft.

Eisenbahnbrücke über die Diemel
Unten der Fluss, oben die Eisenbahnstrecke, Diemelbrücke bei Warburg

Von Pausen und Routinen

Nach vier Tagen unseres Fahrradurlaubs hatten wir uns gut auf einen Rhythmus eingestimmt. Wir hatten unsere Pausenzeiten gefunden und es hatten sich kleine Rituale eingespielt. Für unterwegs hatten wir immer einige Essensvorräte dabei, denn auf den Flussradwegen ist nicht immer gewährleistet, dass man durch Ortschaften mit Einkaufsgelegenheit kommt. Am Nachmittag machten wir meist ein Picknick auf einer Bank oder einer Waldhütte am Wegesrand. Für eine längere Mittagspause suchten wir uns aber stets einen größeren Ort mit einem Bäckereicafé oder Einkehrmöglichkeit auf dem Marktplatz.

… als der Regen kam

Eine Sache, die wir immer gut im Blick hatten, war die Wettervorhersage. Bis hierher hatten wir sonniges Wetter mit teilweise angenehm bedecktem Himmel. Die Temperaturen lagen wischen 20 und 25 Grad. Also traumhaftes Fahrradwetter. Für Tag fünf war aber Regen angekündigt. Doch sollte dieser im Laufe des Vormittags schon aufhören, sagt uns die Wetter-App. So machten wir uns zur üblichen Zeit auf den Weg. Regenjacke und lange Hose angezogen, mit der Hoffnung auf baldiges Umkleiden.

Doch erst nach der Mittagspause in Warburg klärte sich der Himmel etwas auf. Das Fahren bei Regen empfand ich nicht einmal als so unangenehm, eher die nicht eintretende Erwartung, dass der Regen bald aufhören würde. Die Pause in Warburg war somit eine Regenpause, von der Stadt sahen wir wenig. Dabei ist gerade Warburg sehr sehenswert. Mit einer Altstadt direkt an der Diemel und Gassen, die bis hinauf in die Oberstadt führen. Mit romantischen kleinen Plätzchen, Fachwerkhäusern und einer Burganlage, die über das Diemeltal wacht. Etwas fröstelnd fuhren wir in den Nachmittag, der jedoch schon bald wieder Sonnenschein bringen sollte.

Bis zum sehenswerten Ort Trendelburg verlief die Strecke durch die Flussauen. An beeindruckenden Kalksteinfelswänden entlang, teilweise aber auch auf schnurgeraden längeren und etwas eintönigen Abschnitten. Einen Abstecher zur Burg von Trendelburg, die stolz über einer Flussschleife der Diemel thronte, oder in den Ort unternahmen wir indes nicht. Uns lockte bereits das Nahe Etappenziel, die Diemelmündung in Bad Karlshafen. Die letzten 15 Kilometer bis dorthin führten über die ehemalige Trasse der Carlsbahn. Eigentlich eine schöne, abseits der Straßen gelegene Strecke. Als kleines Manko allerdings weit abseits der Diemel, durch dunkle Waldstücke, über holprige Wege. So konnten wir die Blicke ins schöne Flusstal nur selten genießen.

Diemelmündung Bad Karlshafen
Etappenziel erreicht: hier mündet die Diemel in die Weser

Etappenziel #2: Die Diemelmündung in Bad Karlhafen

Das Erlebnis der Ankunft an der Diemelmündung war allerdings eine Entschädigung für insgesamt durchwachsenen Tag. Ein erhebendes Gefühl das uns entschädigte für die kleinen Trübnisse dieser Etappe.An einem kleinen Aussichtspunkt sahen wir die Weser, das gegenüberliegende Ufer und die vergleichsweise kleine Diemel in den großen Strom münden.

Bad Karlshafen ist im 17. Jahrhundert im Stil der Weserrenaissance als Exilantenstadt für hugenottische Aussiedler gebaut worden. Die prachtvollen Häuser sind in einheitlicher Bauart um einen Binnenhafen herum errichtet worden. Noch heute sind alle Gebäude des Ensembles in weiß getüncht. Allerdings ist die Farbe schon viele Jahre nicht mehr aufgefrischt worden, so etsteht der Eindruck, der Ort habe schon bessere Tage gesehen. Dennoch hat dieser Ort mit seiner Promenade an der Weser und den Villen am gegenüberliegenden Flussufer einen besonderen Charme. Und viele der Gebäude am Binnenhafen wurde auch gerade renoviert. In einer der Villen mit Blick auf die Stadt, in der Pension Weserblick, fanden wir unsere Bleibe für diesen Tag.

Nach fünf von insgesamt 13 Etappen und nach 300 von 700 Kilometern hatten wir also zwei unserer vier Flüsse mit dem Fahrrad beradelt. Am nächsten Tag sollte es dann auf dem Weserradweg in Richtung Norden gehen. Die Wetterapp versprach Regen bis mittags.

Und weiter geht es mit Teil 2 von Bad Karlshafen auf dem Weserradweg und der Römer-Lippe-Route zurück nach Selm.