Vrijmibo
Rembrandt sagt: Vrijmibo

Gesellig geht’s ins Wochenende

Die Arbeitswoche neigt sich dem Ende zu, der Blick auf die Uhr wird häufiger, das Wochenende lockt. Wenn dann am Freitagnachmittag um 16 Uhr , um 17 Uhr oder um 18 Uhr es endlich so weit ist, was tun wir dann am liebsten? Nach Hause fahren und ein Stündchen auf die Couch legen, um neue Kraft für Samstag und Sonntag zu sammeln? Nicht so die Niederländerinnen und Niederländer, die haben den vrijmibo erfunden.

Denn unsere Nachbarn können sich häufig nichts Schöneres vorstellen, als nach einer vollbrachten Arbeitswoche den Freitagnachmittag mit den lieben Arbeitskolleginnen und -kollegen zu verbringen. Gemeinsam ein Getränk zu sich zu nehmen und gesellig ins Wochenende zu starten. Gezelligkeit hat in den Niederlanden ohnehin Tradition. Sobald Alkohol ins Spiel kommt, heißt geselliges Zusammensein borrel. Dazu gehören bitterballen und borrelnootjes.

Der borrel zum Wochenausklang hat sich so eingebürgert, dass es einen eigenen Begriff dafür gibt, den vrijmibo. Klar, oder? Es steht als Abkürzung für vrijdag middag borrel. Und bitte nicht über den Mittag stolpern, der vrijmibo findet nicht bereits um 12.30 Uhr zur Mittagspause statt. Middag bezeichnet im Niederländischen die Zeit zwischen 12 und 18 Uhr, also den Nachmittag, nicht die in Deutschland gebräuchliche Mittagszeit.

Bestes Teambuilding: der vrijmibo

Viele Firmen haben den vrijmibo als einen geselligen Wochenausklang entdeckt und etabliert. Hier ist noch einmal die Gelegenheit, in informellem Rahmen das anzusprechen, was im Arbeitsstress der Woche untergegangen ist. Es hat sich herausgestellt, dass der gemeinsame Wochenausklang ein besserer Kitt für das Team ist, als so manches Teambuilding-Event. Und auch wenn die Chefin oder der Chef dabei ist, nicht gleich an den Nachbartisch fliehen, möglicherweise ist es genau die Gelegenheit für ein persönliches Gespräch.

Falls nicht ergibt sich eine Chance zum Lästern, auch das soll unter Kolleginnen und Kollegen zusammenschweißen! Auch wenn die ungeschriebenen Gesetzte des Freitagsborrels das nicht unbedingt empfehlen. Ebenso, wie das borreln nicht zu übertreiben, jedenfalls nicht den Alkoholkonsum während der geselligen Runde. Denn das Wiedersehen am Montag sollte niemandem peinlich sein.

Inzwischen hat sich der Wochenausklang zu einem informellen Netzwerktermin entwickelt, es ist durchaus üblich Geschäftspartner zur Freitagsrunde einzuladen.

In Universitätsstädten soll aus dem vrijmibo schlicht der mibo geworden sein. Dieser lässt sich probemlos an jeden Wochentag  anhängen: momibo, dimibo, woemibo und so weiter. Eine gute Idee, im Prinzip, aber ich denke ich lasse ein oder zwei pro Woche aus!